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Ausschnitt aus einer Fachinformation zum Eichenprozessionsspinner

Im Anschluß ein Ausschnitt aus einer Information des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. zum Eichenprozessionsspinner.

 

Wenn Sie Probleme mit diesem Hygieneschädling haben – melden Sie Sich bei uns, wir können Ihnen helfen!

 

 

Systematische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, Thaumetopoea processionea L.

 

Der Eichenprozessionsspinner hat sich in den vergangenen 10 bis12 Jahren in weiten Teilen des Bundesgebietes ausgebreitet. Der ursprünglich in den Wärmeinseln Deutschlands lokal verbreitete Schädling hat seinen Lebensraum deutlich ausgeweitet und die lichten Wälder und Waldränder als sein bevorzugtes „Revier“ verlassen. Dies führt zunehmend zu Konflikten mit den Nutzern von mit Eichen bestandenen Flächen in Städten und Gemeinden. Schulen und Kindergärten, Schwimmbäder und Spielplätze müssen zunehmend geschlossen werden, da Besucher an der vom Eichenprozessionsspinner ausgelösten Raupendermatitis erkranken können.

 

Für die Eigentümer der befallenen Bäume muss eine geeignete Strategie zur Bekämpfung des Schädlings entwickelt werden, um eine Gefährdung der Nutzer auszuschließen. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hat eine solche, an den fachlichen und gesetzlichen Grundlagen orientierte Bekämpfungsstrategie entwickelt und empfiehlt seinen Mitgliedsbetrieben, diese umzusetzen.

Gleichzeitig kann sie allen Eigentümern von Bäumen als Handlungsempfehlung zur Organisation geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen dienen.

Ziel ist es, eine spezifische, umweltverträgliche und gleichzeitig kostengünstige Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zu ermöglichen und damit einen möglichst weitreichenden Schutz der Bürger zu gewährleisten.

 

Lebensweise des Eichenprozessionsspinners

Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer Falter mit hellgrauen Vorderflügeln mit dunklen Querbinden, weißgrauen Hinterflügeln und einer Flügelspannweite von 2,5 bis 3 cm. Er kommt vornehmlich an Eichen vor und fliegt in den Nachtstunden von August bis Anfang September bis zu 2 km weit. Je nach Witterungsverlauf schlüpfen die Larven Ende April bis Anfang Mai und fressen dann die austreibenden Knospen und Blätter. Die Eichenblätter werden unter Verschonung der Blattmittelrippe vollständig verzehrt. Bäume können vollständig kahlgefressen werden.

 

In den darauffolgenden Wochen durchlaufen die Larven mehrere Häutungen und bilden ab dem dritten Larvenstadium 3 allergieauslösende Brennhaare. In den ersten Larvenstadien sammeln sich die Larven in kleineren Gruppen am Stamm (bei Jungbäumen) oder in der Baumkrone. In späteren Larvenstadien spinnen die Larven am Stamm auf der Unterseite starker Äste und in Astgabeln ihre typischen Tagnester. Aus diesen Nestern steigen die Raupen (Fressstadien der Larven) abends in Prozessionen am Stamm zum Fressen in die Kronen auf. Am Morgen verlassen die Raupen ihre Fraßstellen und verbringen den Tag in den Nestern. Hier häuten sich die Raupen und legen ihren Kot ab. Von Mitte Juli bis Mitte August verpuppen sich die Raupen und legen dann eine drei- bis fünfwöchige Puppenruhe ein. Anschließend schlüpfen die Falter und legen ihre Eier im oberen Kronenbereich von Eichen ab. Noch im Herbst entwickelt sich im Ei die fertige Jungraupe, die dort bis zum nächsten Frühjahr überwintert.

 

Erste Hinweise auf eine Besiedelung der Eichenbestände mit dem Eichenprozessionsspinner geben Fraßschäden an Blättern einzelner Äste und später das Auffinden der Nester an den Ästen und am Stamm. Mit jeder Häutung der Raupen nimmt die Anzahl der Brennhaare zu und damit die Gefahr, mit diesen in Berührung zu kommen. Insbesondere bei Nestern am Stamm und an den unteren Ästen besteht die Gefahr des Kontaktes mit den Raupen und deren Brennhaaren. Für den Menschen bestehen Gefahren durch:

 

  • Berührung mit schwebenden oder auf dem Boden liegenden Gifthaaren
  • direkten Hautkontakt mit den Brennhaaren
  • Einatmen der Brennhaare
  • Kontakt mit der Netzhaut der Augen

 

Diese Gefahren gehen von den Raupen, den besiedelten Nestern und den Altnestern aus. Die Altnester mit den darin enthaltenen Häutungsrückständen, inklusive intakter Brennhaare, bleiben fünf bis sieben Jahre aktiv und können weiterhin eine Raupendermatitis und weitere Erkrankungen auslösen. Deshalb ist es elementar, auch die Altnester aus den befallenen Bäumen zu entfernen, um eine Gefährdung zum Beispiel von Pflegekräften im Garten- und Landschaftsbau durch die Brennhaare zu verhindern.

 

 

 

 

 

 
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